Veranstaltungen & Workshops
Zentrales Anliegen des Projektes ist die Auseinandersetzung mit Produktions- und Arbeitsbedingungen von der vorindustriellen bis zur heutigen Zeit. Ein historischer Bezugspunkt ist die Arbeit in frühkapitalistischen Manufakturen, bei der Kinder wegen ihrer körperlichen Voraussetzungen im großen Stil tätig waren. So hat der Einsatz von Kindern im Kleisterpapier Workshop zur Hestellung von Tapeten zunächst den pragmatischen Grund, dass die verschiedenen Muster durch deren kleine Hände detaillierter umgesetzt werden können. Das Projekt widerspricht also der Idee eines herkömmlichen künstlerischen oder pädagogischen Workshops, in denen allgemeine Wertvorstellungen von persönlichem Ausdruck und Kreativität umgekehrt werden. Allzu oft dient das Versprechen der kreativen Entfaltung letztlich der vorbestimmten Eingliederung in bestehende Systeme. Dieses Verhältnis möchte die Kids`Factory umkehren, indem den mitwirkenden Kindern Handlungskompetenzen eingeräumt, sie als soziale Subjekte respektiert werden und ihre Arbeit finanziell honoriert wird. Zwar müssen die Teilnehmer innerhalb eines festen Rahmens funktionieren, um die vorgegebenen Muster zu produzieren, aber sie tragen auch Mitverantwortung am Gelingen des vollwertigen künstlerischen Produktionsprozesses.
Das Projekt ist gegliedert in mehrere öffentliche Arbeitsphasen und eine abschließende Ausstellung.
11:00 bis 14:00 Uhr Uhr
Im Rahmen des vierten Laborfrühstück wurde vor allem über die Freiheit und die Grenzen in der Kunst debattiert: Gibt es Bilder, die KünstlerInnen nicht verwenden dürfen? Wo endet die Freiheit der Kunst? Was ist das Recht am eigenen Bild? Besteht künstlerische Freiheit in Hinblick auf die Verwendung von Portraits anonymer Personen, die wissentlich Bilder von sich auf Smartphones in einem Technikmarkt hinterliessen?
13:00 bis 15:30 Uhr
Eine Gruppe von SchülerInnen aus der Peter-Pan-Grundschule traf sich mit der Künstlerin Sabrina Schieke, die mit ihnen einen Bausatz in Form eines Sockels aus Pappe zusammenbaute, der von ihrer befreundeten Künstlerin Katharina Kamph produziert und zur Verfügung gestellt wurde. Die Sockel können nur im Team zusammengesetzt werden. Eine kollektiv zu erbringende Leistung führt die einzelnen Kinder aber zu ihrem je eigenen Sockel. Darauf kann man sich setzen. Oder etwas darauf stellen. Die Sockel können in Gruppen immer wieder anders zusammengestellt werden und in der Galerie aber auch zu Hause auf vielfältige Weise verwendet werden. Schließlich wurden die Oberflächen der Sockel von den TeilnehmerInnen individuell gestaltet, um dann mit nach Hause genommen zu werden.