Veranstaltungen & Workshops
Was wäre, wenn Mensch und Affen gemeinsame Nachkommen hätten? Wie würde sich diese Spezies verhalten, kommunizieren und bewegen? Wie wäre es ein Affenmensch zu sein?
Reiner Maria Matysiks Installation aus konzeptionellen Foto- und Videoarbeiten untersucht das Verhältnis von Kultur und Natur am Beispiel der Beziehung von Mensch und Menschenaffen. Die Arbeiten behandeln Ähnlichkeiten bzw. Unterschiede und Fragen nach einem möglichen Miteinander.
Im Rahmen des Workshops sollten sich nun Grundschulkinder mit diesem Thema auseinandersetzen. Eine Gruppe Schüler und Schülerinnen der Peter-Pan-Schule verwandelte sich dazu für 90 Minuten in eine Horde Affenmenschen. Als erstes entledigten sie sich der menschlichen Sprache und kommunizierten ab sofort nur noch mit Lauten. Sie lernten auf allen Vieren zu laufen und wurden mithilfe von stilisierten Masken zu affenähnlichen Wesen. Die Kinder erkundeten den Raum und die ausgestellte Kunst aus der Perspektive neugieriger Primaten. Dabei entstanden ungewohnte Bilder von affenähnlichen Wesen, die sich Kopfhörer aufsetzten, verwundert vor Bildschirmen saßen oder auf dem Tisch hockend den Blick durch den Raum schweifen ließen, mal allein, mal in spontaner Interaktion. Mandarinen wurden gepult und Bananensaft wurde aus Trinkschälchen geschlürft. Matysik dokumentierte die Performance mit der Videokamera und präsentierte einen Zusammenschnitt beim Laborfrühstück am 14.2.1016. Klicken Sie auf den Pfeil rechts neben dem Foto oben gelangen Sie zum Video.
Die Form von Schneeflocken ist für das menschliche Auge kaum wahrnehmbar, weil sie so winzig klein sind. Doch wie sehen sie aus, wenn man ganz nah dran geht? Sehen sie tatsächlich aus wie Flocken? Oder doch eher wie Kristalle?
Gaby Schulze, die sich mit verschiedenen Videoinstallationen an der Ausstellung “Kunst Forschung” beteiligte, untersucht in ihren Arbeiten geheimnisvolle Strukturen, die teilweise animiert, teilweise abgefilmt sind und zusammen mit Objekten und Soundscapes inszeniert werden. Auf der Mikroebene sollten nun passend zur Jahreszeit Schneeflocke betrachtet werden.
Zu Beginn stellte Gaby Schulze mögliche Erscheinungsformen und Charakteristika von Schneeflocken vor. Im nächsten Schritt wurden die teilnehmenden Grundschulkinder auf die Suche geschickt, um in der Ausstellung versteckte Schneeflocken aus Papier und Watte zu finden. Dazu mussten sie den Galerieraum und die unterschiedlichen Arbeiten genau inspizieren.
Im Anschluss wurden eigene Schneeflocken aus Papier hergestellt. Die Schülergruppe erlernte eine Falt- und Schnitttechnik, die ein quadratisches Blatt zu einer sechskantigen Origami-Schneeflocke werden ließ.
Die Ergebnisse wurden als Mobile zusammengetragen.
Nie wieder Entscheidungsprobleme! Sämtliche Fragen des Lebens vom Zufall beantworten lassen? Wird es heute regnen? Wird es ein guter Tag oder soll ich lieber gleich zu Hause bleiben? KH Jerons elektronisches Orakel löst die kniffligsten Probleme und Problemchen.
Unter technischer Anleitung konnten die Teilnehmenden des Workshops ein solches Gerät bauen. Das handliche Kästchen liefert dank eines Zufall-Algorithmus so zufällige Antworten, dass diese schon wieder fast schicksalshaft sind. Beim Drücken eines Knopfes leuchtet entweder eine grüne LED-Lampe für “ja” oder eine rote für “nein”. Die entsprechenden Bauteile stellte Jeron für die Gruppe bereit. Schritt für Schritt wurden aus Kabeln, Batterie, Platine, Lämpchen, Taster und Mini-Computerchip ein kleines technisches Wunder zusammengelötet.
In seiner ausgestellten Arbeit “Serendepity” thematisiert Jeron ebenfalls den technisch produzierten Zufall. Über einen Lautsprecher werden nach dem Zufallsprinzip zahlen ausgerufen. Auf einem nummerierten Spielfeld kann diesen Befehlen mit einer rollbaren Figur gefolgt werden. Diese hinterlässt dank eines angebrachten Filzmarkers Spuren auf dem Boden. Über den Ausstellungszeitraum entsteht also eine abstrakte Zeichnung, deren Gestalt auf völlig zufälligen Befehlen basiert. Ergibt sie am Ende doch ein regelmäßiges Muster? Hat selbst der zufälligste Zufall ein System?
Frühstück im Labor? Ein Labor am Frühstückstisch? Im Zeichen von Kunst und Forschung lädt das Labor M zu jeder Ausstellung zu einem Künstlerbrunch ein.
Das Laborfrühstück ist ähnlich wie der Videotee eine offene Veranstaltung, die sowohl an der jeweiligen Ausstellung beteiligte Künstler und Künstlerinnen, sowie Freunde, Bekannte und Anwohner, Erwachsene und Kinder zusammenbringen soll.
Die Veranstaltung bietet Menschen, ganz gleich aus welchem Metier stammend, die Gelegenheit sprichwörtlich an einen Tisch zu kommen, sich kennen zu lernen und auszutauschen. Neben dem Galeriebetrieb werden hier unterhaltsame Angebote gemacht, sich mit den Themen und Inhalten der Ausstellung auseinanderzusetzen und sogar selbst aktiv zu werden.
Das Laborfrühstück stand dieses mal unter dem Thema “Der Toastreaktor”.
Parallel zu dem gesponserten, reichhaltigen Frühstück, stellte die Künstlerin Carola Rümper essbare Kunstwerke her. Mit einem speziellen Verfahren “bedruckte” sie Toastbrote mit ihren “Rümperiens”; fiktiven wurmähnliche Lebewesen, die sie seit vielen Jahren künstlerisch erforscht.
Der Künstler Reiner Maria Matysik zeigte Filmaufnahmen seines Workshops “Affenmensch”, für den er einige Wochen zuvor eine Gruppe Grundschulkinder in die Galerie M eingeladen hatte.
Weiterer Programmpunkt war die interaktive Installation der Kunstpädagogin Fenia Franz “Vom Tisch an die Wand”. Hier bestand die Möglichkeit ausstellungsbezogene Gegenstände auf einen Leuchtkasten zu legen, optisch zu untersuchen und beliebige Arrangements zu erschaffen. Das Bild wurde abgefilmt, mit digitalen Effekten bearbeitet und an die Wand projiziert.
Nach dem Frühstück konnte wieder getöpfert werden. Die erste Edition des Labor M - Geschirrs, wurde bereits gebrannt und konnte zum ersten Mal benutzt werden. Peu à peu wird ein vielseitiges Service entstehen, zu dem sämtliche Gäste der Galerie M einen Beitrag leisten.
Videos schauen und Tee trinken. Das Labor M schafft Raum für Begegnungen und Kunstgenuss.
Zu jeder Ausstellung findet an einem Sonntagnachmittag der “Videotee” statt.
Bei Tee und Knabbereien werden Filme für Kunstinteressierte gezeigt.
Zur Ausstellung “Kunst Forschung” wurde thematisch passend der Film “Der Lauf der Dinge” von dem Künstlerduo Fischli&Weiss von 1987 gezeigt. Die darin festgehaltene 30minütige Kettenreaktion aus physikalischen und chemischen Reaktionen, war für Kunstkenner und Laien gleichermaßen unterhaltsam. Im Anschluss konnten im Gespräch Wahrnehmungen, Erkenntnisse und Gedanken ausgetauscht werden.
Beim darauf folgenden Hörspiel “Gras wachsen hören” vom Liquid Penguin Ensemble, lockerte sich die Runde etwas auf. Manche nutzten die Gelegenheit um am Tisch Geschirr für den nächsten Videotee zu töpfern, andere machten es sich auf Stühlen oder Sitzsäcken bequem um dem Hörspiel zu lauschen.